Eigentlich erwartet der Leser bei diesem Thema jetzt schockierende Bilder von gequälten Tieren, brutale Bilddokumente von lebend gehäuteten Heulern oder ähnliches.
Nein! Damit helfen wir den Tieren nicht. Im Gegenteil: Die brutalen und perversen Tierquäler würden sich an diesen Fotos ergötzen. Also lassen wir uns von fröhlichen Lebewesen in diesem Artikel begleiten, von Tieren, die Gott sei Dank verantwortungsvolle Halter gefunden haben, Menschen, die ihr Leben mit ihren Tieren teilen.
Die allermeisten Tiere sind am besten in der Freiheit aufgehoben, dort, wo ihr natürlicher Lebensraum ist. Leider hat der Mensch diesen natürlichen Lebensraum mehr und mehr gestört, ja sogar zerstört. Somit wäre es oberste Aufgabe des Menschen, die Lebensräume wieder zu "reparieren". Die Schäden, die wir der Natur zugefügt haben sind jedoch so gewaltig, dass wir es selbst bei größtem Bemühen nicht schaffen werden, diese Renaturierung auf die Beine zu stellen.
Insbesondere Wildtiere sind meist stark gefährdet. Der Mensch nimmt keinerlei Rücksicht auf deren Lebensräume. Wenn mit irgendetwas Profit erzielt werden kann, dann sind die Wildtiere gleichgültig. Ihnen wird brutal und ohne Rücksicht auf Verluste die Existenzgrundlage genommen.
Hier sind alle Staaten dieser Erde gefragt, diesem Raubbau ein Ende zu bereiten. Nationale Lösungen sind bei weitem nicht genug. Sie zeigen zwar regional Wirkung, aber die Tiere richten sich nicht nach den nationalen Grenzen. Ihr Lebensraum überschneidet sich mit den politischen Linien auf diesem Globus. Internationale Organisationen wie der WWF (World Wildlife Found) sind ein existenzieller Baustein im Gebilde der Schutzmaßnahmen für die Fauna als Teil unserer Natur.
Große Wildreservate mit Schutztruppen sind bereits eingerichtet. Leider sind es noch viel zu wenige. Der Schutz gegen Wilderer entwickelt sich zu einem bewaffneten Kriege in den Regionen. Es gäbe aber keine Wilderer, wenn es keine Nachfrage nach den Früchten dieses Frevels gäbe. Diese Jäger erlegen das Wild ja nicht, um es als Nahrung zu verzehren. Nein, sie sind von skrupellosen Händlern angestiftet, die mit den Trophäen dieser Art von Jagd ein Millionengeschäft machen.
Hier gilt es also, die Nachfrage einzudämmen, indem man drakonische Strafen für den Handel aus dieser Wilderei einführt! Keine Nachfrage - keine Wilderei mehr!
Was mit der Ächtung der Pelzwirtschaft begann, muss mit dem Handel und Besitz von "Wildtierprodukten" fortgeführt werden und zwar mit aller Härte und Stringenz!
Wildtiere gehören n i e in private Hände. Auch in Zirkussen und Zoos haben sie nichts zu suchen. Dass sich Zoos für die Erhaltung von Arten berufen fühlen, ist schlichtweg Unsinn!
Bis vor wenigen Jahren waren Tiere (wie auch der menschliche Leichnam) eine Sache. So sah es zumindest das BGB vor. Wer also ein Tier tötete oder "unbrauchbar" machte, etwa durch unerlaubte Kastration eines wertvollen Hengstes dessen Wert herabsetzte, der machte sich strafrechtlich der Sachbeschädigung schuldig. Die Sachbeschädigung nach § 303 StGB ist jedoch ein Antragsdelikt und wird in der Regel nur verfolgt, wenn ein Berechtigter (meist der Geschädigte) einen Strafantrag stellt. In einigen Fällen kann die Strafverfolgung auch seitens der Staatsanwaltschaft erfolgen, wenn besonderes öffentliches Interesse besteht. Strafrechtlich waren Tiere im Grunde genommen völlig schutzlos. In der meist daraus folgenden zivilrechtlichen Auseinandersetzung galten die Tiere explizit als Sache. Es galten lediglich Geldwerte. Als lebendes Geschöpf wurden sie nie behandelt.
Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht! Diesen Bibelvers aus dem 1. Buch Mose sehen die meisten Menschen wohl bewusst oder unbewusst selbst heute noch als Rechtsgrundlage für ihr Handeln.
Nun steht der Mensch ganz oben in der Nahrungskette und ist von je her omnivor, also ein Allesfresser, wozu selbstverständlich auch Fleisch gehört. Aber muss er auf dieser Erde deshalb so blindwütig leben und handeln? Sicher nicht!
Ich will in diesem Artikel nur ganz allgemein von Tierrechten sprechen, keinesfalls über vegane oder omnivore Ernährungsfomen, auch nicht speziell über Massentierhaltung. Lediglich über den Umgang mit Tieren im allgemeinen und das Verhältnis zum Geschöpf und der Natur.
Wie gehen wir aber mit unseren Haus- und Nutztieren um? Bei diesen Tieren fordern alle eine "artgerechte" Haltung.
Lassen wir uns zunächst mal definieren, was überhaupt Haustiere sind. Im Laufe der Entwicklung der Menschheit sind einige Tiere domestiziert (von lat.: (pro) domo = das eigene Haus, Heim, ..domesticus - häuslich) worden. Man stellte schlichtweg fest, dass es Tiere gab, die man in der menschlichen Umgebung halten und "nutzen" konnte, statt sie zu jagen. Zur "Nutzung" gehörte die Nachzüchtung dieser Tiere in der häuslichen Umgebung. Je nach Landstrich und geografischer Lage waren es andere Nutztiere. Esel, Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Hühner, Rentiere, Strauße, ja sogar Elefanten und Mammuts siedelten zusammen mit den Menschen. Der Mensch bechützte sie vor wilden Räubern und dafür bediente sich der Mensch bei den Tieren. Er trank die Milch, kleidete sich mit dem Fell, aß die Eier oder aber letztlich auch das Fleisch des getöteten Tieres.
Anfangs war die Versorgung auf Gegenseitgkeit ausgerichtet, wobei das Tier letzlich der wohl mehr ergebene und gebende Part dieser Symbiose war. Kein Siedler kam aber auf die Idee, ein Tier schlecht zu behandeln oder gar zu quälen. Dafür war das Vieh viel zu wertvoll. Mit der Zeit wandelte sich aber die Selbstversorgung zur Fremdversorgung, zur bäuerlichen Nutzung der Tiere, was heute in der Massentierhaltung gipfelt.
Ich erwähnte aber bereits, dass ich mich dem Phänomen der Massentierhaltung in diesem Aufsatz nicht widmen will.
Kommen wir also zu unseren heutigen Haustieren. Seit vielen tausend Jahren gehört der Hund als bester Freund des Menschen als Mitglied zur Familie seines Halters. Auch Katzen, einst gegen Mäuse, Vögel und Kleintiere zum Saatschutz domestiziert, sind beliebte Haustiere. Mit diesen Tieren kann man sein Umfeld teilen und man kann sie sogar im Haus und in der Wohnung halten. Das heißt natürlich nicht, dass sie nicht regelmäßig auch an die "frische Luft" sollten.
Mit Hunden und Katzen leben wir schichtenübergreifend gern zusammen. Ohne hier soziologische Phänomene zu untersuchen, können wir aber feststellen, dass bei den oberen Schichten, angefangen bei den Pharaonen, Kaisern, Königinnen und anderen Adelsleuten Auswüchse nicht zu übersehen waren. Heute ist es nicht anders. Wer etwas auf sich hält, der wird sich mit einem Bastard nicht auf die Straße trauen. Der bis zur Unkenntlichkeit überzüchtete Mops muss es sein. Da manche dieser Tiere so brutal "kaputtgezüchtet" sind, macht es dem Halter dann auch nichts aus, seinen Liebling von Hand zu füttern. Hauptsache er hat einen Weltsieger. Nicht nur Hunde sind betroffen, auch Katzen. Perserkatzen wird die Schnauze weggezüchtet. Sie sind am schönsten, wenn sie nicht nur platt sind, sondern das Maul tatsächlich nach innen gewölbt ist. Auch diese Tiere können nicht gescheit fressen. Die Natur hätte sie längst ausgesondert.
Ist das schon Tierquälerei"? Aber klar!!! Natürlich ist das Tierquälerei in der übelsten Auswirkung.
Dann gibt es Halter, hier meist aus einer anderen sozialen Schicht, die ihre Hunde zu "Kampfhunden" ausbilden. Diese Hunde werden so lange und so derb gequält, dass sie kaum noch Schmerz spüren und sich in alles verbeißen, was ihnen vor das Maul kommt.
Skrupellose Vermehrer, Hobbyzüchter also, sorgen dafür, dass das quantitative Angebot stimmt. Man kann alles bekommen. Es beginnt bei Hund und Katze, geht über Vögel, besonders Papageien und endet bei Exoten. Dabei verhält sich der vielkritisierte Norbert Zajac in Duisburg mit seinem viele tausend Quadratmeter großen Tiermarkt noch relativ korrekt. Er sorgt zumindest durch eine strenge Kontrolle (u.a. eigene angestellte Tierärzte und eigene Quarantänestation) dafür, dass möglichst keine kranken Tiere oder Tiere von skrupellosen Vermehrern in sein Handelsgeschäft kommen. Ansonsten besorgt er alles, vom Elefanten bis zur Maus.
Was soll´s denn sein? Eine Giftschlange (führt Herr Zajac nicht), ein Krokodil, eine Stabheuschrecke, ... Hauptsache etwas Besonderes. Und bei den Klassikern sorgen Zuchtverbände dafür, dass die Tiere angemessen mutieren, damit sie den Geschmack des Abnehmers treffen. Die Folgen sind elende Qualen. Und wenn es dann immer noch nicht reicht, werden zum Beispiel Nacktkatzen die überlebenswichtigen Schnurrhaare abgeschnitten, damit sie auch wirklich nackt sind. Dass sie sich dann nicht mehr orientieren können, nimmt man billigend in Kauf.
Wie kann man dieses wahnwitzige Verhalten eindämmen? Restriktive Maßnahmen durch Gesetze und Verordnungen haben bereits einen kleinen Teil dieser Verhaltensgestörten in ihre Schranken verwiesen. So muss man für das Führen bestimmter Hunderassen inzwischen eine Prüfung ablegen, giftige Exoten dürfen nicht mehr ohne Eignungsprüfung und räumliche Voraussetzungen gehalten werden und das Tierschutzgesetz droht mit Strafen. Trotzdem kommt es immer wieder zu gravierenden Zwischenfällen, sogar mit Todesfolgen.
Was treibt die Leute, Tiere anzuschaffen? Hund und Katze sind seit tausenden von Jahren Haustiere. Bei einer anständigen Haltung stellen sie auch tierrechtlich kein Problem dar. Das Tier selbst ist ja ohnehin in aller Regel nicht das Problem, sondern der Mensch. Leider wird der Umgang mit anderen Tieren bereits den Kindern als Erziehungsbestandteil zugemutet.
Der kleine Leon erhält zum Geburtstag einen Hamster. Ein absoluter Irrsinn! Der kleine Hamster ist nachtaktiv, so dass Leon ihn ständig aus dem Schlaf reißen muss, wenn er ihn tagsüber sehen will. Viel schlimmer aber ist die Haltung dieses armen Geschöpfes. Der Käfig kann noch so groß sein, er wird nie für eine artgerechte Haltung reichen. Ein Hamster braucht Platz und Verstecke. In der Natur läuft er viele Hundert Meter, ja Kilometer täglich. Vom Hamsterrad im Käfig wird das Tierchen verrückt, vornehmer ausgedrückt: verhaltensgestört.
Um Tierquälerei zu betreiben, muss man das Tier weder schlagen noch treten. Hirnverbrannte Züchtungen reichen aus, um eine ganze Rasse der Natur zu entfremden. Hier beginnt die Tierquälerei bereits mit der Geburt des Geschöpfes. Ein Jagdhund muss "schussfest" sein. Ein Dobermann-Pinscher wird natürlich nicht in Deutschland gekauft, denn hier ist ja das Kupieren von Ohren und Schwanz inzwischen verboten. Nach dem Motto: "Erlaubt ist, was gefällt". Was kümmert uns die Kreatur? Der Rubel muss rollen. Und so weiter und so weiter, usw, usw.
Amtsgericht München, Urteil vom 29.11.2017 - 1115 OWi 236 Js 193231/17 - 200,-- Euro... Hund bei Hitze im Auto gelassen: Geldbuße wegen Tiermisshandlung. Tiere dürfen nicht ohne ausreichende Versorgung im Auto zurückgelassen werden. Ordnungswidrigkeit gemäß § 18 Abs. 1 Tierschutzgesetz
Amtsgericht München, Urteil vom 26.06.2017
- 111 Cs 230 Js 209820/16 -
1.350,-- Euro ...Geldstrafe wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz:
Hundehalter misshandelte seinen ins Auto kotenden Hund. Mann sprühte Hund Trockenshampoo ins Gesicht.
Verwaltungsgericht Berlin, Urteil vom 23.09.2015 - VG 24 K 202.14 - Zucht von Nacktkatzen ohne Tasthaare ist Qualzucht. Fehlen von Tasthaaren ist als Schaden und Leiden anzusehen.
Bundesgerichtshof, veröffentlicht: 10. April 2018 Verbreitung ungenehmigter Filmaufnahmen aus Bio-Hühnerställen (Az. VI ZR 396/16). Die Verbreitung ist erlaubt. Ein Einbruch natürlich nicht!
9. August 2011, 19:48 Uhr Rentner quält Katze zu Tode. Urteil 10 Monate Freiheitsstrafe mit Bewährung.
Meiningen, Verwaltungsgericht 01.07.2015....Die Haltung von sog. Knabberfischen in einem Kosmetikstudio ist grundsätzlich erlaubt.
Oberhausen-Königshardt, Landgericht Duisburg. Vier Ponys verwahrlost. Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Eigentümer zahlt 1.800,-- Euro Geldstrafe, Pflegerin 6 Monate mit Bewährung.
Ein 37-Jähriger hatte in Bochum einen Hund gewürgt und gegen einen Steinpfosten gedrückt. 9 Monate Freiheitsstrafe ohne Bewährung.
Jäger wird der sog. Katzenhatz zur Ausbildung der Jagdhunde überführt. Hierbei weden die Katzen durch die Hunde gehetzt und zu Tode gebissen. Anschließend werden sie dem Jäger apportiert. Urteil: 5.000,-- Euro Geldstrafe und Einziehung der Jagderlaubnis für 24 Monate.
2016... Erschlagen von Jungrobben (Heuler) an der dänischen Küste. Trotz Filmbeweisen bleiben die Täter straffrei.
Schächten (Lebendschlachtung) von Schafen bleibt straffrei, da es Kulturgut bei Juden und Muslimen darstellt.
Wer ein Tier hat, der hat auch die Verantwortung für dieses Geschöpf. Ich bleibe dabei, dass Tiere in die Freiheit gehören. Seit je her ist der Freiheitsentzug, das Gefängnis, eine empfindliche Strafe. Das gilt auch für Tiere. Nun können wir einige Tierarten nicht mehr in die Freiheit entlassen. Unsere Haus-Hunde und Haus-Katzen sind so nah an unseren Lebensraum gewachsen, dass sie allein nicht mehr zurecht kämen. Sie sind auf uns angewiesen. Wir tragen die Verantwortung für ihr Wohlergehen. Dazu gehört auch die gesteuerte Vermehrung.
Artgerechte Haltung ist ein oft missbrauchter Begriff. Artgerecht halte ich ein Tier, wenn ich ihm einen Lebensraum und Lebensbedingungen biete, die nahezu denen entsprechen, die das Tier in Freiheit hätte. Das wird in den seltensten Fällen erreicht aber oft behauptet.
Was ist mit dem Nymphensittich? "Ja klar, der wird bei mir artgerecht gehalten. Er darf jeden Tag ein Stündchen durch die Wohnung fliegen". Wenn er auf den Schrank scheißt, sagt man: "du Böser, muss das sein?"" Na, toll, in Freiheit fliegt diese Vogelrasse am Tag bis zu 300 Kilometer !!! Mächtig großes Wohnzimmer! - Ein Meerschweinchen buddelt in Südamerika den ganzen Tag. Es bewegt dabei im Laufe seines Lebens Tonnen von Sand. - Ach ja, das Frettchen! Das Frettchen geht in Freiheit zu LIDL und kauft gefrorene Mäuse aus der Tiefkühltruhe, erweckt sie wieder zum Leben und frisst sie dann. Schließlich ist ein Frettchen ein Marder und frisst in der Natur nur Lebendfutter.
Die große Frage bleibt: Mit welchen Recht entreißt der Mensch Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung, um sie zu Hause als Spielzeug zu halten? Manche Tiere gelten gar als Staussymbol. Und wer gibt ihnen das Recht, sie zu verstümmeln, die Natur zu korrigieren, damit es zeitgemäß aussieht? Tiere werden als Eigentum angesehen. Mit seinem Eigentum kann man aber nicht machen, was man will. Eigentum verpflichtet, sagt das Grundgesetz!